Jahresbericht 2023: Gemeinsam viel bewirkt
Ein Spendenfranken in Augengesundheit zahlt sich 36-fach aus. Zu diesem Befund kam ein Forschungsprojekt im Jahr 2023: Eine behandelte Person kann dank der wiedererlangten Sehkraft eine Ausbildung absolvieren und für sich und andere sorgen. Damit multipliziert sich die Wirkung einer Grauer-Star-Operation um ein Vielfaches.
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Und erfahren Sie mehr über die wirkungsvollen Zahlen, die wir 2023 als CBM-Föderation erreicht haben.
Dank treuen und engagierten Spenderinnen und Spendern wie Ihnen sind diese Projekte möglich.
Für Ihr Mittragen danke ich Ihnen von Herzen.
Ursula Simon
Präsidentin CBM Schweiz
Höhepunkte aus den Projekten im 2023
Mehr als 4,89 Millionen Menschen konnte die CBM-Föderation im letzten Jahr helfen. Dabei konnten 1,85 Millionen Augenbehandlungen durchgeführt werden. Zusätzlich haben 114'000 Menschen in grosser Not humanitäre Hilfe erhalten.
Inklusive Augengesundheit: Erfolgreicher Kampf gegen vermeidbare Blindheit
- In Bolivien wurde die Blindheitsverhütung bei frühgeborenen Babys erweitert. Mehr als 1000 frühgeborene Babys können überwacht werden, dass sie nicht an einer gefährlichen Netzhauterkrankung erblinden, der sogenannten Frühgeborenen-Retinopathie (ROP).
- In Laos wurde in vier südlichen Provinzen die augenmedizinische Versorgung verbessert. Insgesamt rund 50'000 Personen wurden behandelt und dabei mehr als 1700 Operationen am Grauen Star durchgeführt.
Gemeindenahe inklusive Entwicklung: Von der Zugänglichkeit profitieren alle!
Alle Menschen mit Behinderungen sollen gleichberechtigt am Leben teilhaben:
- In Laos wurden zum Beispiel 251 Personen in Tierhaltung ausgebildet. Menschen mit Behinderungen erhielten eine Starthilfe in den Zuchten von Ziegen, Schweinen oder Fischen.
- In Zentralkenia wurden im Landkreis 40 neue Selbsthilfegruppen von Menschen mit Behinderungen aufgebaut. So wurden beispielsweise barrierefreie Toiletten an Schulen erstellt, welche auch helfen, die Ausbreitung der Augeninfektionskrankheit Trachom zu verhindern.
Psychische Gesundheit: Hilfe für traumatisierte Familien
- In Bolivien wurden 5500 Kinder in 53 lokalen Gesundheitszentren auf psychische Erkrankungen hin untersucht und geeignet überwiesen.
- In Burkina Faso wurden im Rehabilitationszentrum SAULER 23 Personen neu aufgenommen, 52 Menschen wurden sozial wieder eingegliedert, 45 von ihnen erhielten Unterstützung beim Aufbau eines Lebenserwerbs
Humanitäre Hilfe: Menschen mit Behinderungen nicht vergessen
- In Nepal verwüstete im November 2023 ein Erdbeben die Provinz Karnali. Im Winter stattete die CBM rund 8700 Personen unter anderem mit Decken, Matratzen und warmen Kleidern aus. Psychologisch betreut wurden 3700 Menschen, und 1859 Personen wurden in psychologischer Erster Hilfe ausgebildet.
«Die meisten Familien in einem Land wie Simbabwe leben in Armut, und eine Erblindung bedeutet für den betroffenen Menschen meist das Ende eines unabhängigen und würdigen Lebens. Dank der Spenderinnen und Spender der CBM können wir Material für die Augenoperationen beschaffen, Medikamente sowie Geräte für die Untersuchungen. Unser Augenspital würde ohne die CBM nicht funktionieren.»
Dr. Batsirai Chinembiri-Muchemwa, Augenchirurgin am Augenspital Norton bei Harare, Simbabwe
Das CBM-Jahr 2023 in Zahlen
Die Föderation der CBM-Vereine Australien, England, Irland, Neuseeland, Kenia und der Schweiz unterstützte in 35 Ländern 126 Projektpartner. Die CBM Schweiz war 2023 innerhalb dieser Föderation in 12 Ländern aktiv und führte 66 Projekte durch.
Weltweite Projekte der CBM Schweiz
Mittelverwendung nach Kontinenten
Mittelverwendung nach Schwerpunkten
«Die CBM hilft gezielt Menschen mit Behinderungen, älteren Personen, alleinstehenden, schwangeren und stillenden Frauen sowie traumatisierten und verletzten Personen. In Nepal liess die CBM sofort nach dem Erdbeben Hilfspakete abgeben. Danach ermittelte sie mit Selbstvertretungsorganisationen und Gemeindevertretenden besonders betroffene Haushalte, die dann die Wintersachen bekamen. Gleichzeitig organisierten wir psychologische Erste Hilfe sowie medizinische und therapeutische Betreuung.»
Dinesh Prasad Baral, Koordinator der CBM-Nothilfe in Nepal
Leistungsbericht: Wie viel von ihrem Spendenfranken fliesst in die CBM-Projekte?
Im Jahr 2023 betrug das Total der Einnahmen 14,38 Millionen Franken. Die Einnahmen aus privaten Spenden betrugen 5,71 Millionen Franken. Die Beiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) blieben konstant und betrugen 3,6 Millionen Franken. Das Engagement der Spendenden der CBM Schweiz bildet die Basis für den DEZA-Beitrag. Weitere Mittel von rund 1,41 Millionen Franken konnte die CBM dank privaten Institutionen einsetzen.
Von 100 Spendenfranken flossen 84.40 Franken in die Projekte für Menschen mit Behinderungen in Armutsgebieten.
Die CBM Schweiz erstellt ihre Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER 21 und dem schweizerischen Obligationenrecht. Die Kostenstruktur basiert auf der Zewo-Methode. Die Von Graffenried AG Treuhand hat die Buchführung und Jahresrechnung geprüft.
Hier finden Sie den detaillierten Finanz- und Revisionsbericht
Das CBM-Engagement in der Schweiz
Die CBM engagiert sich, damit die Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe inklusiv werden. Sie bietet fachliche Fortbildung und Beratung für andere Organisationen an. Mit dem Erlebnismobil besucht die CBM auch Schulen und Gemeinden.
Wie orientiert sich ein blinder Mensch? Wo ist er allenfalls froh um Assistenz? Das Erlebnismobil der CBM sensibilisiert für Sehbehinderungen. 2023 besuchten 5048 Kinder und 596 Erwachsene das Erlebnismobil an insgesamt 36 Schulen und weiteren 22 Anlässen.
Staatliche wie zivilgesellschaftliche Akteure fragen sich, wie sie Inklusion verwirklichen können? Das Team Fortbildung und Beratung bietet ihnen Kurse. Jährlich erreicht die CBM damit rund 150 Fachkräfte aus Institutionen, wie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Schweizer Nichtregierungsorganisationen wie Swisscontact und dem NADEL Center for Development and Cooperation der ETH Zürich.
Politisch engagiert sich die CBM Schweiz für eine inklusive Entwicklungszusammenarbeit, bei der niemand zurückgelassen werden soll. Wirkung erzielt die CBM in der Allianz mit anderen Organisationen zusammen, z. B. indem sie an Vernehmlassungen in Bundesbern teilnimmt. Das Swiss Disability and Development Consortium (SDDC) besteht aus der CBM Schweiz, FAIRMED, Handicap International Schweiz und International Disability Alliance. Die Höhepunkte im 2023 waren:
- Stellungnahme zum Strategieentwurf für die internationale Zusammenarbeit 2025-28 im Hinblick auf Menschen mit Behinderungen.
- Die DEZA hat eine Roadmap für die Jahre 2023-24 gebilligt, die Massnahmen empfiehlt, die mit der UNO-Behindertenrechtskonvention übereinstimmen.
Herzlichen Dank!
Wir danken unseren vielen privaten und institutionellen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich für die Unterstützung und das Vertrauen! Erfahren Sie mehr über unsere institutionellen Netzwerk-Partner:
Beiträge der öffentlichen Hand
«Dass wir etwas im Bereich der Augenheilkunde zurückgeben können, ist für uns besonders wichtig. Es freut uns, die CBM zu unterstützen und sehen zu können, dass den Kindern vor Ort geholfen wird und sie die Chance auf ein Heranwachsen mit gesunden Augen erhalten.»
Rouven Mayer, Co-Gründer und Co-Geschäftsleiter betterview AG
Diese Erfolgsgeschichten haben Sie im 2023 möglich gemacht!
Der 17-jährige Elisha lebt mit Albinismus. Er wurde ausgeschlossen und er hat eine Sehstörung. Dank der CBM kann er ein Internat für Kinder mit einer Sehbehinderung besuchen.
«Wie sich unser Kind entwickelt, macht uns glücklich!»
Sonia darf in Madagaskar dank der CBM den regulären Unterricht besuchen. Seit ihrer Einschulung ist sie richtig aufgeblüht und hat grosse Fortschritte gemacht.
Ich möcht so gerne wieder sehen!
Vivian erkennt ihre Schulkameraden nicht mehr. Sie braucht eine Augenoperation, aber ihre Eltern können sie nicht bezahlen. Doch dann hilft die CBM.
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