Grauer Star: Operation bringt Heilung
Beim Grauen Star vermag ein kurzer Routineeingriff den Betroffenen das Augenlicht zurückzugeben. Dabei wird die getrübte Augenlinse durch eine Kunststofflinse ersetzt.
Unabhängig davon, was die Ursache des Grauen Stars ist: Die Augenkrankheit kann nicht durch Medikamente behandelt werden. Doch ein kurzer Eingriff bringt den Betroffenen das Augenlicht zurück! Bei der Operation wird die getrübte Augenlinse durch eine neue, künstliche Linse ersetzt. Bei unter 15-Jährigen erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose.
Vor dem operativen Eingriff am Grauen Star muss der Augenchirurg bestimmte Voruntersuchungen durchführen: Er vermisst das Auge präzise, damit er die passende Brechkraft der Kunststofflinse auswählen kann. Normalerweise werden den Patientinnen und Patienten Monofokallinsen eingesetzt. Da solche Linsen die Sicht auf eine gewisse Entfernung einstellen, ist nach der Operation eine Brille notwendig, um optimal zu sehen. Nicht so bei Multifokallinsen: Dank solchen Kunststofflinsen sehen die Personen sowohl in die Ferne als auch in die Nähe gut.
Grauer Star: Gängige OP-Arten
Die Augenlinse liegt hinter der Iris und besteht aus Kapsel, Rinde und Kern. Fürs Ersetzen durch eine künstliche Linse wird je nach Gerät, Stadium des Grauen Stars und Ausbildung des Chirurgen eine andere Methode angewandt:
Linse samt Kapsel entfernen
Bei der «Intrakapsularen Kataraktextraktion» (ICCE) wird auch die Kapsel entfernt. Dazu ist ein Schnitt am Rand der Hornhaut von 8 bis 10 mm erforderlich. Nun wird die künstliche Linse vor die Iris gesetzt.
Nur Kern entfernen
Bei der «Extrakapsularen Kataraktextraktion» (ECCE) werden nur Linsenkern und -rinde entnommen. Der Kapselsack verbleibt als Halterung für die künstliche Linse. Der Schnitt am Hornhautrand ist kleiner als bei der ICCE.
Fishhook (Angelhaken)-Technik
Durch den kleinen Tunnelschnitt entsteht keine Naht am Hornhautrand. Der Kern wird mittels gebogenem Häkchen entfernt. Am ursprünglichen Ort hinter der Iris wird die künstliche Linse eingesetzt. Die Fishhook-Technik entwickelt hat Dr. Albrecht Hennig, der rund 30 Jahre als Augenarzt für die CBM in Nepal tätig war.
Zertrümmern des Linsenkerns
Die «Phakoemulsifikation» erfordert ebenfalls nur einen Tunnelschnitt. Der trübe Kern wird mittels Ultraschall oder Laser zerkleinert und abgesaugt. Eingesetzt wird eine Faltlinse, die sich erst im Augeninneren entfaltet. Ein neuster Laser, der «Femto-Sekundenlaser», arbeitet mit ultrakurzen Infrarot-Impulsen. Die CBM ist in verschiedenen Ländern daran, die Phakoemulsifikation durch Ausrüstung und Ausbildung möglich zu machen.
Wie Sie helfen können
Schenken Sie Menschen das Augenlicht. Bei Erwachsenen kostet eine Graue-Star-Operation 50 Franken. Bei Kindern kostet die Operation 180 Franken, weil der Eingriff unter Vollnarkose vorgenommen wird und die augenoptische Nachsorge aufwändiger ist.
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