Ursachen von und Massnahmen gegen Hörverlust
Vier von fünf Menschen mit Hörbehinderung leben in Entwicklungsgebieten. Die Ursachen sind vielfältig. Mit dringend benötigten Hörgeräten wäre schon viel erreicht.
Gemäss Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO haben weltweit circa 450 Millionen Menschen eine Hörbehinderung. 80 Prozent davon leben in den Entwicklungsgebieten.
Bei einer Hörschädigung gibt es verschiedene Abstufungen: gering, mittel, hochgradig und gehörlos. Wenn eine Person das Ticken der Armbanduhr – das entspricht etwa 20 Dezibel – nicht mehr hört, hat sie eine geringe Hörschädigung. Eine hochgradige Hörbehinderung liegt dagegen vor, wenn man sein Gegenüber beim normalen Sprechen nicht mehr hören kann. Dies entspricht einem Wert von ungefähr 60 Dezibel. Fast oder gar nichts hören gehörlose Menschen.
Ursachen von Hörverlust
Eine Hörbehinderung kann verschiedene Gründe aufweisen. Zu unterscheiden gilt es zwischen angeborenem und erworbenem Hörverlust. Ursachen für einen angeborenen Hörverlust (hierzu zählt auch ein Hörverlust, der in den ersten Lebenswochen entsteht) können sein:
- genetischer Defekt (unter Umständen vererbt)
- Röteln oder eine andere Infektion während der Schwangerschaft
- Einnahme von gehörschädigenden Medikamenten während der Schwangerschaft
- geringes Gewicht bei der Geburt
- Sauerstoffmangel während der Geburt
- Gelbsucht beim Baby in den ersten Lebenswochen
Ist ein Hörverlust erworben, könnten folgende Gründe dafür verantwortlich sein:
- Infektionen wie Mumps, Masern oder Meningitis
- (chronische) Mittelohrentzündung – eine der häufigsten Ursachen bei Kindern
- Verletzungen
- Einnahme von gehörschädigenden Medikamenten (z.B. Antibiotika, Anti-Malaria-Mittel)
- Lärm
- Verstopfung des Ohrkanals
- altersbedingt
Prävention
Durch Prävention und frühzeitige Behandlung könnte weltweit die Hälfte aller Hörbehinderungen vermieden werden. Bei Kindern wären es sogar 60 Prozent. Zentrale vorbeugende Massnahmen sind etwa, Kinder frühzeitig vor Infektionen wie Röteln, Masern und Meningitis sowie Mädchen und Frauen vor Röteln zu impfen. Ebenso wichtig sind Reihenuntersuchungen von schwangeren Frauen, der Ausbau der Geburtshilfe sowie das Sensibilisieren von Personen über die Gefahren von hörschädigenden Medikamenten.
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