Schweres Erdbeben in Nepal – CBM leistet Nothilfe
Am 3. November 2023, wurde der Nordwesten Nepals von einem schweren Erdbeben getroffen. Zehntausende sind obdachlos, 250'000 Personen auf Hilfe angewiesen. Die CBM leistet Nothilfe für Menschen mit Behinderungen.
Wie Sie Menschen mit Behinderungen im Erdbebengebiet helfen können
- Medizinische Hilfe für Kinder und Erwachsene.
- Ersatz für beschädigte Gehhilfen wie Rollstühle.
- Psychologische Hilfe für Menschen unter Schock.
Was ist passiert?
Spätabends am 3. November erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,4 die Provinz Karnali im Mittel- bis Hochgebirge im Nordwesten Nepals. Viele Menschen wurden im Schlaf überrascht und konnten sich nicht mehr in Sicherheit bringen. Es ist das schwerste Erdbeben in Nepal seit dem Frühjahr 2015 mit rund 9'000 Toten.
Viele Menschen schlafen unter freiem Himmel, weil ihre Häuser beschädigt sind oder sie Angst vor einem weiteren Nachbeben haben. Am 6. November 2023 hat ein weiteres Nachbeben der Stärke 5,8 zu weiteren Beschädigungen an Gebäuden geführt.
Eine Viertelmillion Menschen sind auf Hilfe angewiesen.
Die Häuser in der betroffenen Region sind meist aus Stein, Lehm und Holz gebaut. Entsprechend massiv sind die Schäden:
- Gemäss Schätzungen sind rund 35'000 Häuser sind teilweise oder ganz beschädigt worden.
- Über 60'000 Familien haben dadurch ihr Obdach verloren und müssen nun in der zunehmenden Kälte ausharren, da der Winter in Nepal naht.
- Insgesamt sind circa 250'000 Personen auf Hilfe angewiesen.
- Bislang gab es über 466 Nachbeben, was die Menschen in ständiger Angst vor weiteren starken Nachbeben lässt.
- Durch das Erdbeben sind nach aktuellen Informationen 153 Menschen gestorben und 364 Menschen verletzt worden.
(Quellen: United Nations Resident Coordinator's Office (Nepal))
Besonders betroffen sind die Distrikte Jajarkot und Rukum West. Diese Distrikte und die gesamte Provinz Karnali gehören zu den Gebieten mit der höchsten Armut in Nepal – einem Land mit ohnehin grosser Armut.
Wie helfen? Die umfassende CBM-Nothilfe
Bei der Erdbeben-Nothilfe arbeiten wir mit den Partnerorganisationen zusammen, mit denen wir auch in Nepal Projekte für Menschen mit Behinderungen durchführen. Folgende Aktivitäten werden umgesetzt (Stand Notfall Rapport: Januar 2024).
Gesundheitscamps und psychosoziale Erste Hilfe
- Erste Hilfe mit 6 Gesundheitscamps: Expertinnen für Rehabilitation, wie Physiotherapeutinnen organisieren temporäre Hilfecenter. Sie bleiben zwei Tage in den Dörfern, identifizieren und unterstützen Menschen mit Behinderungen: Hilfen können Gehhilfen wie Stöcke oder Rollstühle sowie Medikamente sein. Die Gesundheits- und Rehabilitationscamps in den sechs am stärksten betroffenen Gemeinden konnten bis Ende Januar 2024 durchgeführt werden.
- Insgesamt erhielten 5720 Menschen Gesundheits- und Rehabilitationsdienste, darunter orthopädische, physiotherapeutische, allgemeine Untersuchungen, gynäkologische, psychologische und psychosoziale Beratungsdienste. Etwa 30 % der Menschen mit Behinderungen erhielten neben den Leistungen auch Hilfsmittel.
- Psychosoziale Erste Hilfe für 997 Personen: Viele Menschen haben Angehörige verloren. Menschen mit psychischen Problemen brauchen Medikamente. Unsere Partnerorganisation CMC Nepal bietet psychosoziale Erste Hilfe in Schulen und Gemeinden an.
Sensibilisierung und Winterpakete
- Sensibilisierung der Gemeinden für Inklusion in der Katastrophenhilfe: Wir wollen sicherstellen, dass alle Organisationen, welche Nothilfe leisten, Menschen mit einer Behinderung nicht vergessen.
Eine Einschätzung über die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderung und deren wichtigen Interessengruppen konnte abgeschlossen werden. Unsere Partner haben sich in Katastrophenausschüssen für die Inklusion von Nothilfe für Menschen von Behinderung bei stattlichen und nichtstaatlichen Organisationen eingesetzt. - 1260 Überwinterungspakete verteilt: Viele Menschen sind obdachlos. In der Höhe wird es kalt in der Nacht besonders im Winter. Die Winterhilfe wie Decken, Zelte oder Hygiene-Artikel werden bereitgestellt - für Haushalte in einem der am stärksten betroffenen Gebiete (Nalgad-5, Bezirk Jajarkot) .
Wie geht die Hilfe weiter?
Diese Erdbeben-Nothilfe ist für drei Monate geplant. Die CBM wird mit ihren Partnern sowie Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Behinderungen die Lage vor Ort weiter analysieren und beobachten, um an die Soforthilfe anschliessende Wiederaufbaumassnahmen zu planen. Insgesamt hat die CBM-Föderation 390'000 Euro für die humanitäre Hilfe für die Erdbebenopfer in Nepal bereitgestellt.
- Zu den Gesundheitsposten werden Folgecamps geplant um Nachbehandlungen durchzuführen.
- Die psychosoziale Hilfe wird mit lokalen Lehrern weitergeführt und eine längerfristige Projektplanung vorbereitet.
- Derzeit werden Notunterkünfte benötigt, und die Regierung wird um Unterstützung gebeten. Die CBM-Partner werden die Verfügbarkeit von Notunterkünften überwachen und sich dafür einsetzen.
- Zur Inklusion von Menschen mit Behinderung in der Katastrophenhilfe wird ein Bericht verfasst, der Verbesserungen für die Planung der nächsten Nothilfaktionen beinhaltet.
Wir sind froh und dankbar, dass uns viele Spendenden bereits grosszügig unterstützt haben und wir sind dankbar für weitere Spenden.
Der Schock bei den betroffenen Menschen sitzt tief
Bei vielen Betroffenen ist die Jahrhundertkatastrophe von 2015 noch in traumatischer Erinnerung. In Notsituationen wie dieser hilft die CBM allen betroffenen Personen, legt dabei aber einen besonderen Fokus auf die Unterstützung von Menschen mit Behinderungen: Sie bleiben von der allgemeinen Nothilfe oft ausgeschlossen.
Personen mit einer Geh- oder Sehbehinderung etwa können sich in einem unwegsamen Gelände kaum fortbewegen oder zurechtfinden. Deshalb unterstützt der CBM-Partner, der nationale Dachverband der Behindertenorganisationen in Nepal (National Federation of the Disabled) auch andere Organisationen und die Regierung dabei, dass deren Nothilfemassnahmen Menschen mit Behinderungen und andere gefährdete Menschen gezielt einschliessen.
Diese Soforthilfe ist für drei Monate geplant. Die CBM wird mit ihren Partnern sowie Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Behinderungen die Lage vor Ort weiter analysieren und beobachten, um an die Soforthilfe anschliessende Wiederaufbaumassnahmen zu planen.
Helfen Sie den Erdbebenopfern mit einer Spende
Die CBM nimmt Spenden über das Postkonto 80-303030-1 (mit dem Vermerk «Nothilfe Nepal 2023») oder per Online-Spende.
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