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Aus einem Alptraum befreit

Blühende Felder, einfache Häuser, Ziegen und Hühner, von Bäumen gesäumte Bäche und Wege. Das Gebiet um Surkhet im Westen von Nepal lädt zum Träumen ein. Junge Frauen wie Sapana Basnet und Dilmaya Baysal erlebten allerdings einen persönlichen Alptraum. Aber sie fanden heraus – dank dem CBM-geförderten Zentrum für psychische Gesundheit.

Die ersten 24 Jahre glich Sapanas Leben der märchenhaften Landschaft: liebevolle Eltern und erfolgreicher Schulabschluss. Als sie kaum 16-jährig, in eine Familie einheiratet, schenkte sie ihrem Mann zwei Kinder. Gegen aussen erscheint alles gut. Doch im Innern wird sie nicht glücklich. Ein Monsun des Leids bricht über Sapana herein.

«Ich drohte seelisch zugrunde zu gehen.» Sapana Basnet

«Ich war rastlos, schlief schlecht, hatte Kopfschmerzen und mir wurde schwindlig.» Ihre Eltern fuhren mit ihr sogar in ein grosses Spital nach Indien. Doch die verschriebenen Medikamente blieben wirkungslos.

Krank und unerwünscht

Derweil wurde sie von ihrem Mann und seiner Familie schikaniert: «Sie liessen mich nicht mehr zu sich ins Haus, verweigerten mir das Essen. Mein Magen blieb tagelang leer. Ich drohte seelisch zugrunde zu gehen.» Nach leidvollen Monaten zog Sapana Basnet zu ihren Eltern. Die beiden Kinder – blieben bei ihrem Mann. «Seine Familie erlaubt ihnen nicht, mich zu besuchen. Das macht mich tieftraurig.»

«Heute möchte ich einfach nur gesund leben können.» Sapana Basnet

Die lange Leidenszeit hatte ein Ende, als Sapana Basnet in Kontakt mit dem CBM-geförderten Zentrum CMC für mentale Gesundheit und psychische Betreuung kam.

«Die Betreuerinnen Durga und Nanda, besuchen mich regelmässig. Ich bekomme Medikamente, dank denen es mir zunehmend besser geht. Ich bin auch einer Selbsthilfegruppe beigetreten, von der ich einen Mikrokredit erhalten habe. Damit habe ich Ziegen gekauft. Heute möchte ich einfach nur gesund leben können!»

Wirbelsturm in der Seele

Auch Dilmaya Baysal hielt es nicht mehr aus: «Ein paar Mal versuchte ich mich zu erhängen. Mein Onkel rettete mich jeweils», erzählt die 18-Jährige scheu. Die eigentliche Wende bewirkten ebenfalls Betreuerinnen des CBM-Partners CMC.
«Heute habe ich keine Suizidgedanken mehr», sagt Dilmaya. Nebst Gesprächstherapie besucht sie eine Selbsthilfegruppe, so ihre Mutter Kausila Baysal. Und sie nimmt regelmässig ein Medikament gegen Epilepsie.

 «Ein paar Mal versuchte ich, mich zu erhängen.» Dilmaya Baysal

Seit ihrem dritten Lebensjahr litt Dilmaya immer wieder an epileptischen Anfällen. Dank des Medikamentes sind die Anfälle stark zurückgegangen. Zuvor wurde Dilmaya von Leuten regelmässig beschimpft und sogar geschlagen. Aus Nichtwissen fühlen sich manche durch die Anfälle bedroht.

«Mein Schulkolleginnen hatten Angst, sich mit den Anfällen anzustecken.», schildert Dilmaya. «Gleichzeitig war ich oft krank und verpasste Schulstoff. Schlussendlich musste ich die Schule verlassen. Doch mir gefällt der Unterricht sehr. Ich möchte lernen und später einen Beruf ergreifen.»

Jahrelang hatte die Mutter Hilfe gesucht

Doch erst das Gesundheitszentrum von Chinchu, das eng mit dem CBM-Partner CMC zusammenarbeitet, half wirksam. «Meine Tochter ist nun ausgeglichener», freut sich Kausila Baysal.

«Dank dieser Unterstützung kann sie besser leben. Es gibt Zeiten, in denen ich kein Geld habe um Medikamente zu kaufen.» Dilmaya nimmt heute die Medikamente regelmässig, sie isst, schläft gut und packt zu Hause mit an. Die Therapie sowie die Selbsthilfegruppe benötigt Dilmaya allerdings bis auf weiteres.

«Es gibt Zeiten, in denen ich kein Geld habe, um Medikamente zu kaufen.» Kausila Baysa

Wie Sie helfen können

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Mädchen und Frauen stärker betroffen

Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Nepal lebt in Armut. Psychosoziale Erkrankungen wie Ängste oder Depressionen sind häufig und die Suizidrate ist hoch – bei weiblichen Jugendlichen doppelt so hoch wie bei männlichen.

Ziele der CBM-Hilfe von 2024-2027

Unser Partner vor Ort

Geleitet wird das beschriebene Projekt von der nepalesischen Nichtregierungsorganisation CMC Nepal, einem Zentrum für psychische Gesundheit und Beratung, welche seit 15 Jahren aktiv ist.

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