Jahresbericht 2022: Mit vereinten Kräften viel erreicht

Als neuer Geschäftsleiter bin ich seit Oktober 2022 voller Elan dabei. Den Ärmsten zu helfen erfordert Entschlossenheit, Durchhaltevermögen, aber auch viel Mitgefühl und Anteilnahme. Genau diese Werte der CBM begeistern mich. 

Lesen Sie mehr über die Höhepunkte in unseren Programmen: Augengesundheit, inklusive Gemeindeentwicklung, psychische Gesundheit und humanitärer Hilfe. Und erfahren Sie mehr über die beeindruckenden Zahlen, die wir 2022 als CBM-Föderation erreicht haben. 

Unsere Projekte sind nur dank unseren Unterstützerinen und Unterstützern möglich. Sie erfahren im Jahresbericht auch, wie wir die Mittel verwenden, die Sie uns anvertrauen, um Gutes zu tun. 

Jede und jeder von Ihnen zählt! Mit grossem Dank für Ihr Mittragen, Ihr

Cristoforo Gautschi

Geschäftsleiter CBM Schweiz


Höhepunkte aus den Projekten im 2022

Mehr als 5,7 Millionen Menschen hat die CBM-Föderation geholfen, unter anderem hat sie dabei 1.7 Millionen Augenbehandlungen ermöglicht. Zusätzliche 103'000 Personen haben Nothilfe erhalten.
 

Inklusive Augengesundheit: Erfolgreicher Kampf gegen Trachom in Kenia 

  • In Kenia, im Landkreis Meru, konnte die schmerzhafte Augenkrankheit Trachom unter Kontrolle gebracht werden. Auch dank der CBM, welche Projekte für Hygieneaufklärung, Toilettenbau, Behandlung und Prävention durchführt. 
  • In Madagaskar erhalten mehr Menschen mit Behinderungen Zugang zu augenmedizinischen Leistungen. Menschen mit Behinderungen konnten am nationalen Plan für Augengesundheit mitwirken.
  • In Guinea blicken wir auf die erfolgreiche DESSO-Augenklinik in Conakry. Seit 2004 absolvierten mit Hilfe der CBM 67 Augenärzte und -ärztinnen bei Dr. Michael Ketema eine Ausbildung. Sie arbeiten im Anschluss in unterversorgten Regionen ihrer Heimatländer.

 


Gemeindenahe inklusive Entwicklung: Von der Zugänglichkeit profitieren alle!

  • In Laos verbesserte das ARMI-Projekt den Lebensunterhalt von 200 Familien von Angehörigen mit Behinderungen und die Hygienebedingungen für weitere 300 Familien.
  • In Madagaskar stieg die Anzahl der Kinder mit Behinderungen an Regelschulen um 500 auf 1534. Zusätzliche Kursleitende wurden für Lehrkräfte geschult.
  • Ebenfalls in Madagaskar vergab eine Mikrokredit-Bank erstmals Kredite an Menschen mit Behinderungen und Ortschaften im Nordosten mit total 30'000 Einwohnern wurden barrierefrei.

Psychische Gesundheit: Hilfe für traumatisierte Familien

  • In Burkina Faso half die CBM-Partnerorganisation SAULER 170 Menschen mit psychosozialen Behinderungen dabei, ein selbstständiges Leben zu führen. Sie betreute zudem 258 stationäre Patienten, über 1200 gemeindenah betreute Patientinnen und Patienten, sowie 19 traumatisierte Familien, die vor extremistischer Gewalt geflohen waren.
  • In Nepal wurden vom CBM-Partner CMC zwei Schulungen zur psychischen Gesundheit von Kindern von der Regierung übernommen. Lehrkräfte erhielten eine fünftägige psychosoziale Beratungsschulung und sensibilisierte Kliniken führten Aufklärungskampagnen durch.

Humanitäre Hilfe: Menschen mit Behinderungen nicht vergessen

  • Die CBM Schweiz half in Dürregebieten von Burkina Faso, Madagaskar und Kenia: 8000 Haushalte mit Menschen mit einer Behinderung erhielten Cash Transfers oder Überlebenspakete.
  • In Bangladesch erhielten 4550 Rohingya-Familien mit Menschen mit einer Behinderung in Flüchtlingscamps medizinische Dienste, 2870 Menschen mit Behinderungen wurden in Nothilfepläne einbezogen.

«Die CBM-Nothilfe hat Leben gerettet. Familien haben mit den Cash Transfers Nahrungsmittel und Trinkwasser gekauft sowie Kosten für Notwendiges wie Medikamente, Obdach oder Schulgebühren gedeckt. Gleichzeitig haben Menschen mit Behinderungen Hilfsmittel erhalten und sind an Kliniken überwiesen worden, so für die Operation am Grauen Star. Die damit erlangte Unabhängigkeit verringert ihre Risiken.»

Anthony Kimathi Ngari, Nothilfe-Koordinator der CBM in Kenia

Das CBM-Jahr 2022 in Zahlen

Die Föderation der CBM-Vereine Australien, England, Irland, Neuseeland, Kenia und der Schweiz unterstützte in 18 Ländern 98 Projektpartner. Die CBM Schweiz war 2022 innerhalb dieser Föderation in 15 Ländern aktiv und führte 63 Projekte durch. 

 

Weltweite Projekte der CBM Schweiz

Mittelverwendung nach Kontinenten

Mittelverwendung nach Schwerpunkten

«Mit ihrer Ausbildungsklinik in Conakry hat die CBM für Westafrika bislang 67 Augenchirurginnen und -chirurgen ausgebildet und damit auch generell die Qualität der Augenmedizin verbessert. Bis auf drei, die in Gabun, der Republik Kongo und auf Guadeloupe tätig sind, praktizieren alle weiterhin in Westafrika.»

Der äthiopische Augenchirurg Dr. Michael Ketema leitet seit 2004 für die CBM die augenmedizinische Ausbildung für Ärztinnen und Ärzte in Guinea.


Wie viel von ihrem Spendenfranken fliesst in die Projekte? 

Rund 29'000 Spenderinnen und Spender unterstützen 2022 die Arbeit der CBM Schweiz. Das Total der Einnahmen betrug 13,12 Millionen Franken. Die Einnahmen aus privaten Spenden betrugen 6,63 Millionen Franken. Die Beiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) blieben konstant und betrugen 3,65 Millionen Franken. Das Engagement der Spendenden der CBM Schweiz bildet die Basis für den DEZA-Beitrag. Weitere Mittel konnte die CBM dank Zuwendungen der öffentlichen Hand, der Glückskette, von institutionellen Spender, sowie Sachspenden für ihre Projekte einsetzen. Von 100 Spendenfranken flossen im Jahr 2022 82 Franken in die Projekte für Menschen mit Behinderungen in Armutsgebieten. 

Wir danken unseren vielen privaten und institutionellen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich für die Unterstützung und das Vertrauen!

Die CBM Schweiz erstellt ihre Jahresrechnung nach Swiss GAAP FER 21 und dem schweizerischen Obligationenrecht. Die Kostenstruktur basiert auf der Zewo-Methode. Die Von Graffenried AG Treuhand hat die Buchführung und Jahresrechnung geprüft. 


Das CBM Engagement in der Schweiz

Die CBM engagiert sich, damit staatliche und zivilgesellschaftliche Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe inklusiv werden. Sie bietet fachliche Fortbildung und Beratung für andere Organisationen an. Mit dem Erlebnismobil besucht die CBM auch Schulen und Gemeinden. 

Erlebnismobil: Zu Besuch in ihrer Gemeinde

Das Erlebnismobil der CBM sensibilisiert auf mitfühlende Art für Sehbehinderungen: Mit simulierter Milchglasbrille Brille erfährt man eindrücklich wie es sich anfühlt das Augenlicht zu verlieren. 2022 besuchten 2'876 Kinder und 413 Erwachsene das Erlebnismobil an insgesamt 32 Schulen und weiteren Anlässen.


Fortbildung und Beratung: Schulung von Fachleuten

Die CBM vermittelt Wissen im Bereich inklusive Entwicklungszusammenarbeit und humanitärer Hilfe. Jährlich erreichen wir rund 150 Fachkräfte aus Institutionen, wie der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), Schweizer Nichtregierungsorganisationen und dem NADEL Center for Development and Cooperation der ETH Zürich.


Politische Arbeit: Erfolgreiche Allianz

Politisch engagiert sich die CBM Schweiz für eine inklusive Entwicklungszusammenarbeit, bei der niemand zurückgelassen wird. Wirkung erzielen wir in Allianz mit andern Organisationen zusammen. Das Swiss Disability and Development Consortium (SDDC) besteht aus der CBM Schweiz, FAIRMED, Handicap International Schweiz und International Disability Alliance. Die Höhepunkte im 2022 waren: 

  • Die DEZA hat sich beim UNO-Gipfel 2022 zur Partizipation von Menschen mit Behinderungen verpflichtet. 
  • Das SDDC zeigte die Ausstellung "My Lens My Reality" in Genf, Bern, Kathmandu und Locarno.

 


Medienecho: CBM Schweiz in den Medien.  

  • Der CBM-Botschafter David Plüss, Pianist, ist seit 2007 musikalischer Botschafter der CBM Schweiz und informiert bei Konzerten über ihre Arbeit.
  • Die CBM Schweiz führte eine nationale Werbekampagne durch (TV, Kino, Plakat, Radio, Online). Unterstützt wurde die Kampagne von Agenturen, Medienhäusern und Vermarktern.

 


Herzlichen Dank!

Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für ihr Vertrauen und ihre Solidarität im schwierigen Jahr 2022, geprägt vom Ukraine-Krieg und der Dürre in Afrika. Unser Dank gilt auch den privaten, öffentlichen Institutionen und Unternehmen, die unsere Arbeit für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen finanziell unterstützt haben. Ein besonderer Dank gebührt auch den anonymen Spendern, denn jeder Beitrag zählt! Erfahren Sie mehr über unsere institutionellen Netzwerk-Partner:  

 


Diese Erfolgsgeschichten haben Sie im 2022 möglich gemacht!

«Gott hat uns gemacht…»

Der 17-jährige Elisha lebt mit Albinismus. Er wurde ausgeschlossen und er hat auch eine Sehstörung. Dank der CBM kann er ein Internat für Kinder mit einer Sehbehinderung besuchen.

Rund jedes sechste Schulkind in Kenia benötigt wie Elisha augenmedizinische Hilfe. 

Es geht um seine Zukunft

Der 12-jährige Situn aus Nordindien sah immer weniger und drohte zu erblinden. Die Eltern wussten, ihr Sohn könnte in der Klinik im nepalesischen Biratnagar dank CBM-Spenden sein Augenlicht zurückerhalten. Doch die Fischerfamilie musste lange sparen, bis sie das Geld für die Reise beisammen hatte.

Befreit nach 3 Jahren in Ketten

Ousoeni Kindo wurde drei Jahre lang an Ketten gefesselt: Auf solche Schicksale von psychisch kranken Menschen trifft CBM in Burkina Faso. Im Zentrum SAULER finden die Betroffenen Unterstützung und einen menschenwürdigen Weg in die Zukunft. 

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