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Menschen retten und niemanden zurücklassen

Die CBM hat einen Leitfaden für inklusive Katastrophenvorsorge verfasst. Dieser legt dar, wie Menschen mit Behinderungen über Selbsthilfegruppen aktiv einbezogen werden. Davon profitieren neben Menschen mit Behinderungen auch andere verletzliche Personen wie ältere Menschen, schwangere Frauen oder kleine Kinder. 

Der Leitfaden mit dem Titel «Menschen retten und niemanden zurücklassen» wurde unter der Leitung von Manuel Rothe, Nothilfe-Verantwortlicher bei der CBM Schweiz, von einem internationalen CBM-Team verfasst. Darin gebündelt sind die Erfahrungen der CBM und ihren Partnern aus dem Überschwemmungsgebiet Gaibandha im Norden von Bangladesch, wo sie bereits Projekte der inklusiven Katastrophenvorsorge umgesetzt haben.

Die Publikation gibt den Rahmen vor, wie Projekte aufgestellt werden müssen, damit Katastrophenrisiken minimiert werden können, damit also Menschen in Katastrophensituationen ihr Leben und ihre Lebensgrundlagen schützen können. Das Gaibandha-Modell stellt Menschen mit Behinderungen in den Mittelpunkt, denn: Menschen mit Behinderungen und andere Risikogruppen werden bei Projekten der Katastrophenvorsorge häufig vergessen und bei Katastrophen zurückgelassen. Sie sind von Massnahmen zur Katastrophenvorsorge ausgeschlossen, sie werden übergangen, wenn es um die Kartierung von Gemeinden oder um Evakuierungsplanung geht, sie haben aufgrund ihrer Behinderung Schwierigkeiten, Zugang zu Schutzräumen und sicheren Räumen zu erhalten, und erhalten bei Katastrophenschäden unzureichende oder unangemessene Unterstützung. Beim Gaibandha-Modell sind sie die Agenten für den Wandel und arbeiten eng mit der Gemeinschaft zusammen, um die Katastrophenprävention, -vorbereitung und -reaktion zu verbessern – um sie vor allem zugänglicher und inklusiver zu machen.

Konflikte und Naturkatastrophen verursachen nicht nur enorme Verluste, sie bremsen auch die Entwicklungsgewinne und behindern den Fortschritt. Die Schaffung widerstandsfähiger und inklusiver Gemeinschaften, in denen bei Katastrophen niemand zurückbleibt, ist ein zentraler Bestandteil nachhaltiger Entwicklung. Mehr denn je wird Inklusion denn auch als eine der grossen Herausforderungen der heutigen Entwicklungsagenda anerkannt, und auf internationaler Ebene wurden Verpflichtungen zur Inklusion eingegangen: zum Beispiel im Sendai-Rahmenwerk zur Minimierung von Katastrophenrisiken und in den Zielen für nachhaltige Entwicklung.

Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt. Fachpersonen in der internationalen Katastrophenvorsorge ebenso wie Regierungen müssen sicherstellen, dass diese Verpflichtungen in die Tat umgesetzt werden. Mit dieser Publikation soll diese Akteure dazu motiviert und angeleitet werden, die erforderlichen Massnahmen zu ergreifen, um Gemeinschaften weltweit zu unterstützen, widerstandsfähig zu sein und niemanden zurückzulassen!

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