Katastrophenvorsorge für alle

Die CBM und ihre Partner unterstützen Menschen mit Behinderungen und andere gefährdete Personen in Hochrisikogebieten in Afrika, Asien und Lateinamerika dabei, ihr Leben und ihre Lebensgrundlagen vor Naturkatastrophen zu schützen. 

Bei Naturkatastrophen versuchen die Menschen, sich möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Für Personen mit Seh-, Hör- oder körperlichen Behinderungen ist die Lage ungleich bedrohlicher. Hochwasser oder verschüttete Strassen werden für sie zum unüberwindbaren Hindernis. Notunterkünfte oder Verteilaktionen sind für sie schwer zu erreichen und für ihre Bedürfnisse nicht vorbereitet.

Das Risiko von Naturkatastrophen ist allgegenwärtig und nimmt kontinuierlich zu: Jedes Jahr verlieren unzählige Menschen ihr Leben oder ihre Lebensgrundlagen infolge von Naturkatastrophen wie Erdbeben, Wirbelstürmen oder Dürren und Hungersnöten.

Vorsorge und Zugang zu Hilfe sind überlebenswichtig

Die Arbeit der CBM im Bereich der Katastrophenvorsorge zeigt, dass Menschen mit Behinderungen bei Rettungs- und Hilfsaktionen im Katastrophenfall oft vergessen werden und leer ausgehen. Im Chaos der Katastrophe sind sie zudem einem höheren Risiko von Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Die CBM und ihre Partner nehmen es nicht hin, dass Menschen mit Behinderungen auf der Strecke bleiben.

Inklusive Katastrophenvorsorge heisst für uns:

  • Das Fachwissen zum barrierefreien Zivilschutz (zum Beispiel Rettungsboote oder Schutzräume) muss auf Gemeindeebene aufgebaut werden. Menschen mit Behinderungen müssen die Katastrophenvorsorge mitgestalten können.
  • Die Schulen einzubinden ist wichtig, damit sich das Wissen um die inklusive Katastrophenvorsorge verbreitet und die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen, in den Familien gestärkt wird.
  • Dem Stigma und der Ausgrenzung von Menschen mit Behinderungen muss aktiv entgegengewirkt werden – durch Strassentheater, Zivilschutzübungen und andere öffentliche Veranstaltungen.
  • Krisenresistente Lebensgrundlagen (etwa die Fischzucht) sind zentral für die Widerstandskraft der Menschen gegenüber Katastrophen. Menschen mit Behinderungen müssen in resistente Wertschöpfungsketten aktiv miteinbezogen werden.
  • Hilfsorganisationen und staatliche Nothilfeprogramme müssen Menschen mit Behinderungen bewusst miteinbeziehen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Dazu braucht es Sensibilisierungsarbeit und die Vermittlung von Fachwissen.

Mitglieder von Katastrophenvorsorge-Komitees zeigen Menschen in betroffenen Gemeinden wie sie ihr Leben und ihre Lebensgrundlagen schützen können.

Vorsorge-Komitees

Idealerweise sind Menschen mit Behinderungen in Katastrophenvorsorge-Komitees in ihren Gemeinden vertreten. Die Mitglieder der Komitees müssen dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderungen bei Nothilfeaktionen berücksichtigt werden – etwa derart: Sie erstellen unter anderem eine Liste der Wohnorte von Menschen mit Behinderungen, alten Menschen sowie schwangeren Frauen und bilden ein Rettungsteam, das regelmässig übt, Menschen mit Behinderungen zu evakuieren. Sie vermitteln Wissen zur Katastrophenvorsorge und verschicken per Mobiltelefon Katastrophenwarnungen an die Bevölkerung. Im Ernstfall werden sie selber aktiv, um Leben zu retten und allen den Zugang zu Schutz und Hilfe zu ermöglichen.

Menschen mit Behinderungen können sich so wieder sicherer fühlen. Sie wissen, dass im Notfall jemand zur Stelle ist, der ihnen hilft und ihre Interessen wahrt.

Wie Sie helfen können

Mit Ihrer Unterstützung können wir Menschen mit Behinderungen, die immer wieder von schrecklichen Naturgewalten betroffen sind, langfristig helfen.

Wir können noch mehr Dörfer auf den Katastrophenfall vorbereiten und – wenn es ernst wird – schnell Erstversorgung leisten. Die Katastrophenvorsorge rettet nicht nur Leben und Existenzgrundlagen, sie hilft auch die Früchte der Entwicklungsarbeit zu schützen und die Resilienz der Gemeinden gegen Verlust und Armut zu stärken.

So können Sie konkret helfen:

Ausbildung von Katastrophen-Management-Teams: 75 Franken pro Dorf
Notfallrucksack inklusive persönlichem Evakuationsplan und Notfalltraining: 150 Franken
Konzipierung Warn- und Evakuierungsplan: 500 Franken pro Dorf
Flutsicheres, barrierefreies Haus: 1'000 Franken
Rettungsausrüstung (Rettungswesten, Erste-Hilfe-Kits etc.): 1'100 Franken pro Dorf

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