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Nach 3 Jahren in Ketten zurück in der Gemeinschaft

Ausgelacht, verstossen oder in Ketten gelegt: Auf solche erschütternden Schicksale von psychisch erkrankten Menschen trifft die CBM Schweiz in Burkina Faso. Im Zentrum SAULER finden die Betroffenen Halt und einen Weg zurück in ein würdevolles Leben.

Angehörige sind überfordert

Ousoeni Kindo war drei Jahre lang an Ketten gefesselt. Er war plötzlich schwer erkrankt und wurde ausfällig. Die Menschen im Dorf wussten in ihrer Ohnmacht nicht, was sie machen sollten.

Schlussendlich hat der Dorfälteste entschieden, dass der damals 40-jährige Mann angebunden werden muss. Leider werden psychisch erkrankte Menschen in Burkina Faso noch immer angekettet, eingesperrt oder vertrieben.

Vielleicht kennen Sie auch Fälle von Menschen mit psychischer Erkrankung.  Es ist eine schwierige Situation: Plötzlich erkrankt jemand und das ganze Umfeld wird hilflos.

Dank Ihrer Spende können wir psychisch erkrankte Menschen behandeln

Endlich einen Zufluchtsort gefunden

In der Schweiz haben wir ein funktionierendes Netz von Institutionen und Fachleuten, welche den Betroffenen und ihren Familien helfen. In Burkina Faso sind die Familien auf sich alleine gestellt.

Ousoeni Kindo hat die schlimme Zeit in Ketten überlebt – dank seiner Familie. Seine Angehörigen haben ihm zu essen gebracht. Es war dann auch eine Schwester, welche das Zentrum SAULER um Hilfe bat.

Heute, drei Jahre später, kann der mittlerweile 43-Jährige wieder selbstständig leben und arbeiten. Er fühlt sich nun gesund und ist zufrieden:

«Wenn das Herz beruhigt und das Gehirn behandelt wird, stellt sich perfekte Gesundheit ein.»

«Ein Mensch, der jahrelang auf der Strasse lebte, der verhöhnt und ausgelacht wurde.

Wenn dieser Mensch dank uns seine Familie wiederfindet und sich versorgen kann.

Dann gibt mir das eine grosse Zufriedenheit.»

«Miriam ging auf Leute los»

Psychisch kranke Menschen werden in Burkina Faso leider noch viel zu oft ausgestossen. So auch die 21-jährige Mariam Sawadogo, die als Teenager erkrankte. Der Vater erzählt:

«Mariam ging auf Leute los und wollte sie verprügeln. Um Dramen zu verhindern, kettete ich sie an. Ich suchte an etlichen Orten um Hilfe, was meine finanziellen Mittel erschöpfte.»

Auch Mariam Sawadogo fand Hilfe im Zentrum SAULER. Nach zwei Jahren im Heim ist sie heute geheilt. Sie hat mittlerweile geheiratet und hat eine Familie.  

Lasst uns den Rest retten

SAULER ist ein Zentrum für Menschen mit einer psychischen Erkrankung. Hier können sie zwei bis sechs Monate zur Ruhe kommen und erhalten psychiatrische Hilfe. Manchmal bleiben sie auch bis zu zwei Jahren.

Der Name SAULER ist eine Kurzform für den französischen Satz «Sauvons le Reste», auf Deutsch bedeutet das «Lasst uns den Rest retten». Genau das möchte der Gründer Adama Ouédraogo. Denn die Betroffenen fristen oft ein würdeloses Leben in Verwahrlosung und Obdachlosigkeit und sie werden von der Gesellschaft an den Rand gedrängt. Lesen Sie das Interview mit Adama Ouédraogo: Weg von der Strasse, zurück zur Familie.

Das Ziel von SAULER geht aber über die «Rettung» hinaus. Sie möchten, dass Menschen mit psychischen Erkrankungen ein möglichst selbstständiges Leben führen können. Die Fachleute bieten deshalb Kurse und Starthilfen für ein unabhängiges Leben. Die meisten Betroffenen brauchen nach der Zeit im Zentrum weiter Unterstützung. Aus diesem Grund betreut SAULER auch deren Familien oder sucht Ersatzfamilien, wenn die Klientinnen und Klienten keine mehr haben.  

Das alles macht die CBM-Partnerorganisation, SAULER:

  • Aufklären von Dorfgemeinschaften über psychische Erkrankungen.
  • Betroffene aufsuchen, Gespräche mit Familien führen.
  • Aufnahme von besonders vernachlässigten Menschen im Zentrum.
  • Hygienische Pflege und medizinische Untersuchung beim Eintritt.  
  • Professionelle psychologisch-psychiatrische Abklärung.
  • Gesprächstherapie, Medikamente und Stabilisierung im Alltagsleben.
  • Prüfen einer Wiedereingliederung in der Familie und Gemeinschaft.

Psychische Gesundheit in Burkina Faso

In diesem Video sehen Sie die Lebensgeschichte von Betroffenen in Burkina Faso. 

Sie leiden an Schizophrenie. Das ist auch bei uns in der Schweiz eine stigmatisierte Krankheit. Betroffene in Burkina Faso werden ofr verstossen und landen verwahrlost auf der Strasse.

Dank der Unterstützung  durch SAULER können sie heute ein selbstbestimmtes Leben führen.

Wie die CBM in Burkina Faso hilft

Seit 2009 engagiert sich die CBM Schweiz in Burkina Faso. Heute fördert sie die psychische Gesundheit, die Augengesundheit und die inklusive Entwicklung von Dorfgemeinschaften.

Auch humanitäre Hilfe ermöglicht die CBM Schweiz in Burkina Faso. Einerseits unterstützt sie Personen, die von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen sind. Andererseits trifft die gegenwärtige Dürre in weiten Teilen Afrikas auch Burkina Faso hart, weshalb die CBM auch in diesem Bereich Nothilfe leistet. 


Helfen Sie psychisch erkrankten Menschen

Ihre Spende hilft CBM zum Beispiel die Institution SAULER zu finanzieren.
Im Zentrum können pro Jahr rund 120 psychisch erkrankte Menschen betreut werden.

Ihre Spende ermöglicht zum Beispiel:  

  • Medikamente für Betroffenen von psychischen Krankheiten zu kaufen.
  • Fachleute für Zentren anzustellen: z. B. Psychologen oder Pflegefachleute.
  • Aufklärung von Dorfgemeinschaften über psychische Krankheiten.

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